Tschüssi 2017 | Ein Rückblick

Wieder ein Jahr geschafft, das ging flott. Langsam muss ich meiner Mutter recht geben: Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit. Kleine Küchenweisheit zum Jahresausklang von unserer Seite. Umso wichtiger sind Resümees und hier kommt unseres zum Jahr 2017. (Schön bis zum Ende lesen, es gibt was zu gewinnen!)

Tschüssi 2017 | Ein Rückblick

Ein Prosit!

LEKTÜREHIGHLIGHTS

Juliane: Das vergangene Jahr hielt viele literarische Perlen bereit. Vor allem das Programm des neu gegründeten Ullstein-Imprints Ullstein fünf hat mich begeistert und so zählt Svenja Gräfens Debüt Das Rauschen in unseren Köpfen zu meinen absoluten Jahreshighlights. Auch ansonsten wurden meine Lieblingsbücher 2017 vor allem von Frauen geschrieben, dazu zählen die aufwühlenden Romane von Luise Maier und Léonor de Récondo. Im Sachbuchbereich erinnere ich mich mit Daniel Schreibers Zuhause und Margarete Stokowskis Untenrum frei an intensive Lesestunden voller Selbstreflektionen. Für das nächste Jahr nehme ich mir vor, noch mehr Lyrik zu besprechen. Im vergangenen Jahr blieb mir ganz besonders Anja Kampmanns Proben von Stein und Licht im Gedächtnis.

Stefan: Mein absolutes Highlight war der zur Schande des Deutschen Buchpreises lediglich Longlist-nominierte Roman Schreckliche Gewalten von Jakob Nolte. Und die Romane zweier Autorinnen rahmen das Jahr wunderbar ein: Ellbogen von Fatma Aydemir machte den eindrucksvollen Anfang, Blaupause von Theresia Enzensberger schloss das Jahr für mich wunderbar ab. Dazwischen passierte auch so einiges, auch einiges tolle, aber das würde nun zu weit führen.

BEWEGTBILDSCHMANKERL

Juliane: 2017 hat mich das Netflix-Fieber erwischt. Aber ich habe mich nicht wie alle anderen auf die Eigenproduktionen des Streaminganbieters gestürzt, sondern erst einmal alle Folgen Friends, Gilmore Girls (hier auch die neuen Netflix-Folgen, fand ich aber nicht so doll) und How I Met Your Mother geschaut. Bin halt irgendwie oldschool. Dennoch gab’s auch Neuentdeckungen, die Netflix-Serien Easy, Love und Lovesick mochte ich sehr. Von meinen Kinobesuchen sind vor allem die Dokufilme Weit und Banana Pancakes and the Lonely Planet hängen geblieben.

Stefan: Dieses Jahr hat mich noch mehr zum Serienjunkie werden lassen, ich kann mich kaum noch an eindrucksvolle Filme erinnern. Lediglich Moonlight und 24 Wochen sind hängen geblieben. Bei den Serien war einiges dabei. Stranger Things (Staffel 2) und Dark waren spannende Highlights, The OA und Ozark positive Überraschungen, und Babylon Berlin eine gelungene Literaturadaption.

REISEROSINEN

Juliane: Meine CO2-Bilanz sieht für das letzte Jahr nicht so rosig aus, dafür führten mich mehrere Kurztrips durch Europa. Eine Superreiserosine war Norwegen für mich. Ich wollte schon immer mal auf den Preikestolen und zusammen mit zwei meiner besten FreundInnen war die Wanderung noch viel schöner. Außerdem mochte ich Dänemark sehr. Kopenhagen ist eine wunderschöne (und leider auch sauteure) Stadt.

Stefan: Für mich Bukarest. Das Aufeinandertreffen von sozialistischem Grau mit französischer, osmanischer und slawischer Architektur erzeugt eine tolle Spannung in der Stadt, die auch sonst sehr lebendig und lebenswert ist. Aber auch Brighton und London waren toll. Von Minsk habe ich leider nur sehr wenig gesehen, aber es war doch genug, um noch einmal hinzuwollen und alles richtig anzuschauen.

NEUENTDECKUNGEN

Juliane: Beruflich hat es mich Ende 2017 plötzlich in die Schweiz verschlagen. Noch bis Ende Februar 2018 wohne ich in Zürich und bin immer noch überwältigt von der Schönheit und Vielseitigkeit dieser Stadt. Ich habe hier auch schon eine Lieblingsbuchhandlung entdeckt, das KOSMOS (gleichzeitig auch Kino und Bar – ein Traum). Aber auch für Zürich gilt wie für Kopenhagen: Nichts für den kleinen Geldbeutel.

Stefan: Keinesfalls eine Entdeckung, die ich für mich allein reklamieren könnte, aber trotzdem: Berlin! Im August bin ich hergezogen, der Unterschied zum Herpendeln am Wochenende ist doch riesig. Ein Gewinn.

BLOGJAHR 2017

Anfang Oktober wurde Poesierausch starke drei Jahre alt. Vieles hat sich seit dem Beginn des Blogs verändert und 2017 war ein gutes Blogjahr für uns. Wir waren auf dem Prosanova, dem Poetree, den beiden großen Buchmessen und durften für den diesjährigen open mike bloggen. Auch bei der von den Kirchner-Damen ausgerichteten Spreepartie waren wir an Bord und Anika vom Booktube-Kanal Nimmer Satt war bei Juliane zu Besuch, um mit ihr über Literatur zu reden. Die allergrößte Ehre für uns im vergangenen und diesem Jahr ist es allerdings, Teil der Blogger*innenjury für den Blogbuster zu sein. Hier sind wir besonders gespannt, wie es im nächsten Jahr weitergeht.

Wir sind also zufrieden mit 2017 und hoffen, ihr auch. Zum krönenden Jahresabschluss verlosen wir ein Exemplar von Svenja Gräfens wunderbarem Debüt Das Rauschen in unseren Köpfen.
Wenn ihr am Gewinnspiel teilnehmen wollt, beantwortet einfach folgende Frage in den Kommentaren: Welches Buch war euer Lesehighlight 2017?
Bis 8. Januar 2018 habt ihr Zeit, am 10. Januar losen wir dann den oder die Gewinner*in aus.

Viel Glück und guten Rutsch!

Kategorie Blog, Mischmasch
Autor

Aufgewachsen im schönen Brandenburg lernte ich schon früh die ländliche Einöde lieben und verteufeln zugleich. Heute kehre ich immer wieder gern heim, wohne allerdings lieber in urbanen Räumen. Lesen geht ja zum Glück überall und bietet Ausflüge in diverse Welten. Hier schreibe ich über meine Lektüren.

7 Kommentare

  1. Hallo meine zwei LieblingsbloggerInnen,

    da habt ihr ja wirklich ein ereignisreiches Jahr hinter euch! Ich verfolge euren Blog mit viel Faszination und Begeisterung und bin froh, meine Rubrik ZU BESUCH BEI mit so einem kompetenten Team gestartet zu haben. Nicht zuletzt habe ich durch euch viel über Literatur gelernt und dafür bin ich euch dankbar (und noch für so viel mehr, aber das gehört hier ja nicht her).

    Macht weiter so. Ich bin stolz auf euch!

    Einiger meiner Highlights, die mir gerade einfallen, waren:
    -Blauschmuck – Winkler (entdeckt durch euren Blog)
    – Der Junge auf dem Berg – Boyne
    – Ein ganzes Leben – Seethaler
    – Unterleuten – Zeh
    – Schuhhaus Pallas – Fried
    Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber vielleicht waren sie dann auch nicht gut genug für mich 😉

    Ich wünsche euch ein bereicherndes neues Jahr.

    Anika ?

  2. Danke für den Hinweis mit Kosmos, wollte im Frühjahr erneut einen Abstecher nach Zürich machen und werde dort vorbeischauen. Meine Lesehighlights habe ich drüben auf novellieren.com schon aufgelistet, hier sei nochmal Rodrigo Hasbún erwähnt, der bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Dabei ist „Die Affekte“ so ein tolles Buch!
    Frohes neues Jahr!

  3. Irrgärtnerin

    Hey ihr Lieben, ich kann mich zwischen zwei Büchern nicht entscheiden und nenne deshalb nun beide: ‚Wolkenfern‘ von Joanna Bator und ‚Hinter den Türen warten die Gespenster. Das deutsche Familiendrama der Nachkriegszeit‘. Beide auf ihre Art sehr beeindruckend und bewegend für mich. Liebe Grüße, Corinna

  4. Michèle

    Bei mir ist es „Blauschmuck“ von Katharina Winkler. Entdeckt dank Juliane und ihrem wunderbaren Blog.

  5. Andrea Daniel

    Hallo liebes Poesierausch-Team,

    das beeindruckendste Buch 2017 war für mich „Mischling“ von Affinity Konar. Ein 12jähriges Zwillingspärchen gerät 1944 in den berüchtigten „Zoo“ des Dr. Mengele in Auschwitz. Trotz all der unendlichen Schrecklichkeiten, die die Autorin gnadenlos schildert und die bewirkten, dass ich manchmal das Buch zuf Seite legen musste, genießt man die poetische Sprache. Eine eindringliche Mischung, die noch lange nachgewirkt hat…

    Euch beiden ein wunderbares neues Jahr!
    Andrea (von buecher-kater-tee.de)

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