Und sonst so? [Monatsrückblick September 2018]

Im September ging es zurück in den Alltag von Berlin und Pondicherry, in den beginnenden Herbst Deutschlands und den scheinbar endlosen schwül-heißen Sommer Südindiens. Die Ernüchterung konnte aber durch unsere Buchpreis-Titel ein wenig aufgefangen werden.

Monatsrückblick September 2018

Gelesen

JULIANE: Kaum war der Urlaub vorbei, ging’s bei mir auch schon wieder bergab mit der Zeit für’s Lesen. Immerhin konnte ich sowohl Sültzrather von Josef Oberhollenzer als auch Ein schönes Paar von Gert Loschütz auf dem Blog rezensieren. Beides Longlist-Titel, ersterer gewöhnungsbedürftig, aber sehr kunstvoll, zweiterer schon jetzt ein moderner Klassiker für mich. Ansonsten habe ich in Vorbereitung auf unseren Shortlist-Abend im Goethe-Institut Dänemark (darüber im nächsten Monatsrückblick mehr) Die Katze und der General von Nino Haratischwili begonnen, was mich bisher noch nicht vom Hocker gerissen hat und vor allem sprachlich sowie stilistisch zu wünschen übrig lässt. Aber die Hälfte liegt noch vor mir, also wer weiß …

STEFAN: Der September begann mit Stephan Thomes Gott der Barbaren, den ich gerade noch so vor der Shortlist-Bekanntgabe rezensieren konnte. Zu recht hat er es auch drauf geschafft! Da ich mit Thome, Archipel von Inger-Maria Mahlke und Der Vogelgott von Susanne Röckel gleich die Hälfte der Shortlist schon gelesen hatte, habe ich mit dem Rest gleich auch noch losgelegt. Maxim Billers Sechs Koffer ist glücklicherweise schmal, María Cecilia Barbettas Nachtleuchten dagegen ein Brecher, der länger brauchte. Die Katze und der General von Nino Haratischwili ist nicht weniger dick – mal sehen, wie weit ich komme. Erschienen ist aber auch noch meine Rezension zu Mit der Faust in die Welt schlagen von Lukas Rietzschel, einem wirklich guten Debüt!

Gesehen

JULIANE: Von so vielen wurde mir diese Serie schon empfohlen und jetzt endlich habe ich es auch geschafft, sie anzuschauen. Im Mittelpunkt der australischen Dramedy-Serie Please like me stehen Josh und seine Freunde. Josh ist herrlich neurotisch, egozentrisch, aber auch witzig und sehr liebevoll. Zu Beginn der Serie entdeckt er, dass er gay ist und strauchelt fortan durch’s Leben. Immer dabei sind seine nicht weniger strangen Freunde und Verwandten. Ich habe eine Serie schon lange nicht mehr so gesuchtet und war unendlich traurig, als sie vorbei war. Absolute Empfehlung!

STEFAN: Ich bin ein wenig geschweift und habe ganz gute, aber nicht herausragende Serien gesehen wie die indische Produktion Ghul, mit The Code und Secret City gleich zwei australische Polit-Thriller, mit der zweiten Staffel Atypical noch eine nette, aber zu seichte US-Familienserie. Naja, alles ok. Wirklich begeistert bin ich aber von The Fall, einer in Belfast spielenden Polizeiserie über einen Serienmörder. Gillian Anderson, die ich seit Akte X ganz aus den Augen verloren hatte, ist einfach großartig. Auch in der dritten Staffel hält die Serie noch die Spannung.

Gehört

JULIANE: Ebenfalls durch eine Szene in Please like me ausgelöst, bin ich vergangenen Monat in eine Sia-Phase zurückgefallen und höre seitdem ALLES. Besonders empfehle ich die Carpool Karaoke-Folge mit der Sängerin.

STEFAN: In die heißen südindischen Nächte passt nicht nur Blues, sondern auch träumerischer, unfassbar guter Emo wie das selbstbetitelte 1999er Album von American Football. So atmosphärisch, so dicht, so gut! Und so viel besser als das zweite, ebenfalls selbstbetitelte Album von 2016, das für mich nur ein neues Soloalbum des Sängers unter der alten Flagge ist. Dessen als Owen veröffentlichte Alben mag ich auch, aber sie sind etwas ganz anderes als American Football und nicht zu vergleichen.

Gemacht

JULIANE: Ich habe den Herbstanfang in vollen Zügen genossen, Freund*innen in Leipzig besucht, eine Dampferfahrt gemacht, einen wenig lukrativen Flohmarktstand bestückt und einfach dem Rascheln der bunten Blätter gelauscht.

STEFAN: Einen Ausflug in die Berge gab es nochmal, nach Ooty und in die umliegenden Berge und den Nationalpark Tiger Reserve. Tiger habe ich leider keine gesehen, aber reichlich Wild, Elefanten, diverse Vögel, Wildschweine, verschiedene Affen … und alles nur einen Steinwurf von meiner Unterkunft entfernt!

Ooty, Tiger Reserve

Geklickt

JULIANE: Ich habe im September entdeckt, dass die Bookstagramerin hinter fuxbooks auch einen schönen, gleichnamigen Blog mit guten Besprechungen hat – Empfehlung!

STEFAN: Hier gab es bei mir mal wieder nichts von Interesse.

Bildergebnis für sloth gif

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