Und sonst so? [Monatsrückblick Februar 2020]

Es wird endlich wieder heller, gleichzeitig läuft der Briefkasten heiß vor lauter Frühjahrsbüchern. Ob wir uns übernommen haben? Vielleicht. Aber wir geben alles. Was sonst noch so los war, lest ihr im Monatsrückblick.

Gelesen

JULIANE: Nachdem ich als gefühlt Allerletzte jetzt auch mal Cat Person von Kristen Roupenian Anfang des Monats ausgelesen habe, wanderte ein Titel aus dem Verlagshause Suhrkamp auf meinen Nachttisch. Je tiefer das Wasser von Katya Apekina hat mich nachhaltig begeistert und lässt mich so schnell nicht mehr los – Rezension ist in Arbeit.

STEFAN: Ich habe mein Leseprojekt zu Flucht und Migration endlich mal wieder angefeuert und die Essays Das Unbehagen in den Kulturen von Kenan Malik und den Sammelband Postmigrantische Perspektiven von Naika Foroutan, Juliane Karakayali und Riem Spielhaus (letzteren teilweise) gelesen. Beitrag folgt.
In der Belletristik habe ich Wie die Schweine von Agustina Bazterrica und Benjamin Quaderers Debüt Für immer die Alpen gelesen, gerade liegt Power von Verena Güntner auf dem Nachttisch sowie die große Neuauflage von Klaus Theweleits Klassiker der Männlichkeitsforschung, Männerphantasien. Das wird bei 1.300 Seiten eher ein längeres Leseprojekt, aber ich freue mich ziemlich drauf.
Gepostet wurden Rezensionen zur Graphic Novel Tschechenkrieg von Jan Novák und Jaromír 99, Taxi von Cemile Sahin, Es hätte alles so schön sein können von Horst Evers und wiederum eine Graphic Novel, Sabrina von Nick Drnaso, die für mich die Möglichkeiten des Comics komplett neu abgesteckt hat.

Gesehen

JULIANE: Endlich ist die zweite Staffel der grandiosen Netflix-Serie Sex Education draußen. Ich hatte Otis und vor allem Maeve schon vermisst. Die neuen Folgen sind genauso gut wie die vorherigen und verhandeln neben den typischen Teenie-Problemen wichtige Themen wie sexuelle Aufklärung, #metoo und Diversität. Besonderes Schmankerl: Maeves Bücherstapel mit Literatur ausschließlich von Frauen.

STEFAN: Der Februar brachte eine willkommene Überraschung ins Haus, nämlich die trashige Mystery-Action-Serie October Faction auf Netflix, die es versteht, Themen wie Pubertät, (sexuelle) Identitätsfindung und Xenophobie zu verhandeln und gleichzeitig Spaß zu machen. Die letzten Folgen BoJack Horseman konnten mit Themen wie Depression, Sucht, Einsamkeit und Selbstfindung einen Schlusspunkt setzen, den in der ersten Staffel wohl kaum jemand vermutet hätte. Ein unerwarteter Höhepunkt meiner Seriengeschichte.

Gehört

JULIANE: Im Januar habe ich die ersten und vorerst letzten drei Folgen der rbb-Sendung queer 4 you verschlungen und mir anschließend einen Ohrwurm der Titelmelodie eingefangen.

STEFAN: Listen sind doch was Tolles. Eine liebe Freundin hat mich auf diese Liste aufmerksam gemacht, die dann gleich mal in Rotation eine ganze Weile lief und immer wieder Klassiker aus den Tiefen meiner Vergangenheit hervorgespült hat: Top 100 Emo Songs vom Vulture Magazine. Es gibt viele solcher Listen, diese ist sehr zu empfehlen, und man kann sie gleich anhören!

Gemacht

JULIANE: Seit Anfang des Jahres haben wir die Ehre, die neue Gesprächsreihe »Let’s talk about class« auf dem Blog zu begleiten. Im Berliner ACUD geht es alle zwei Monate um »Wege aus dem Klassenkrampf« mit wechselnden Gäst*innen. Außerdem sind wir Ende des Monats einer Einladung des Eichborn Verlags und der Autorin Franziska Hauser in deren Berliner Gemächer gefolgt. Bei schokoladigen Köstlichkeiten wurde geschnackt und einer sehr privaten Lesung der Autorin gelauscht. Schön war’s!

STEFAN: Ich habe mit meiner Band zwei ausverkaufte Konzerte mit den großartigen Petrol Girls in Hamburg und Berlin gespielt, was ziemlich aufregend war. Außerdem waren wir bei einem Konzert von Kevin Devine, dessen Musik mich seit langer Zeit begleitet und den ich bisher in jeder Stadt, in der ich gelebt habe, auch live gesehen habe. Eine Konstante, die einfach nur toll ist.

Geklickt

JULIANE: Wir haben uns im Februar über solidarische Landwirtschaften in der Umgebung informiert, um zum einen mehr regional zu essen und zum anderen Plastikmüll zu vermeiden. PlantAge scheint uns ein guter Anbieter, das werden wir mal testen.

STEFAN: Sloth selfie.
https://www.newsflare.com/video/49947/animals/curious-sloth-takes-selfie-in-tree

Filed under Blog, Mischmasch

Ich bin im Niemandsland von NRW zwischen Tagebauten und Kraftwerken aufgewachsen, da gab es nur wenige Argumente gegen ausgiebiges Lesen, um der Tristesse zu entkommen. Dann ging es nach Aachen, später nach Köln, dann nach Göttingen und nun lebe ich in Berlin und arbeite als Buchhersteller. Nebenbei spiele ich noch in Bands, meine zweite Leidenschaft ist ganz klar die Musik! Oder doch Kochen und Essen? Schwer zu sagen.

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