Wo wir herkommen, bestimmt zu größten Teilen, wo wir hingehen. Tatsächlich immer noch! Die neue Berliner Veranstaltungsreihe Let’s talk about class – Wege aus dem Klassenkrampf hebt das Thema auf’s Podest und wir freuen uns, die Reihe hier offiziell bebloggen zu dürfen.
In Großbritannien ist »class« etwas ziemlich Selbstverständliches, ein integrer Teil der Selbstidentifikation vieler Menschen. Denn die Gesellschaft ist immer noch, auch ein gutes Jahrhundert nach den großen Klassenkämpfen der Gewerkschaftsbewegung Ende des 19. Jahrhundert, entscheidend durch die soziale Herkunft strukturiert. Soziale Mobilität ist zwar durchaus möglich, aber nur für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung auch wirklich Realität.
Das ist kacke. Aber immerhin spielt das Thema eine Rolle. So kann es diskutiert werden und die Effekte durch Förderprogramme zumindest abgedämpft. Nicht dass das wieder so richtig toll wäre, aber es gibt immerhin einen öffentlichen Umgang. Im Vergleich zu Großbritannien steht Deutschland besser da, ist aber immer noch weit von Ländern wie Dänemark oder Finnland entfernt. Meilenweit entfernt von einem Zustand, der akzeptabel wäre. Im Gegensatz zu Großbritannien wird hierzulande abseits von etwa neuen PISA-Studien viel zu wenig über dieses Thema gesprochen.
Die neue Veranstaltungsreihe Let’s talk about class – Wege aus dem Klassenkrampf will das ändern und hat uns glücklicherweise dazu eingeladen, auf unserem Blog darüber zu berichten. In sechs Veranstaltungen, alle zwei Monate, wird im Acud über den Begriff »Klasse«, über soziale Herkunft, Gerechtigkeit und Klassenkampf gelesen und diskutiert. Den Anfang machen am 20. Februar Lucy Fricke, Paula Fürstenberg und Aurélie Maurin, moderiert von Daniela Dröscher und Michael Ebmeyer.