Die dunkle Jahreszeit ist vorbei, so langsam geht auch die kalte. Wurde auch Zeit, Winterjacke im April sollte wirklich nur für accidental Schneestürme zum Einsatz kommen. Und auf der Buchmesse in der Sonne abhängen wäre auch schön gewesen. Was sonst noch so los war im April, lest ihr hier.
Gelesen
JULIANE: Nachdem wir im März auf der Malibu Rising-Party zu Ehren Taylor Jenkins Reids neuem Roman bei Ullstein waren, musste ich direkt mal was von der Autorin lesen. Also griff ich zu ihrem Dauerbrenner Daisy Jones & The Six, der seit einer Weile auch in der Verfilmung bei Amazon Prime zu finden ist. Ich mochte das Buch sehr, weil es so unterhaltsam und rotzig geschrieben ist – sicherlich auch ein super Summer Read.
Danach widmete ich mich zusammen mit meiner besten Freundin Anika einem Buddyread: Oh Schimmi von Teresa Präauer. Die Österreicherin zählt zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen und umso gespannter war ich auf diesen Roman, der aus dem Text entstand, den Präauer 2015 beim Bachmannpreis las. Den Text fand ich damals stark, leider traf der Roman nicht ganz meinen Geschmack. Sehr schade, aber ich habe einfach direkt mit Präauer weitergemacht und im Mai ihren neuesten Roman Kochen im falschen Jahrhundert gelesen. So viel sei schon mal verraten: Dieses Mal war ich alles andere als enttäuscht – im Gegenteil. Mehr dazu bald auf dem Blog.
STEFAN: Der April ist der Monat nach dem Indiebookday, da war die Devise klar: Indiebookmonth! Naja, oder es war einfach Zufall, anyway, ich habe im April nur Indies besprochen.
Strega von Johanne Lykke Holm macht den Anfang und entführt in die schwedischen Berge, wo neun junge Frauen in einem Hotel geschult werden. In Hotellerie, ja schon, aber vor allem lernen sie das Leben im Patriarchat, lernen Freundinnenschaft und modernes Hexentum. Ein verträumter Roman, der von seiner einzigartigen Stimmung lebt.
Stimmungsvoll geht es in Skandinavien weiter. Von einer Jugend in Norwegen schreibt Jenny Hval in Gott hassen. Um vor ihrer erzkonservativen Umgebung zu flüchten, taucht sie ein in Filme, in Bücher und vor allem auch in Black Metal. Mit Freundinnen gründet sie eine Band, dreht Filme und liest. Düsterstes Coming-of-Age.
Den Abschluss macht Mittnachtstraße von Frank Rudkoffsky. Der Roman erzählt von einem Vater im mittleren Alter, der von Problemen umzingelt ist. Die Schlinge zieht sich immer fester, bis er fast kapituliert. Ein Roman über Erwartungen an sich selbst und erschütternde Realitäten, über Anspruch und Wirklichkeit. Unterhaltsam und auch mal deep, dabei unaufdringlich am Nabel der Zeit.
Gesehen
JULIANE: So einige Leute haben mir schon von dieser Serie vorgeschwärmt, jetzt ist sie auch endlich auf Netflix verfügbar: Killing Eve. Wir haben bisher nur ein paar Folgen geschaut, aber ich mag den Vibe und die beiden Frauenfiguren schon jetzt sehr – also eine voreilige Empfehlung meinerseits!
STEFAN: Zweimal Netflix diesmal. Ein richtig guter Politthriller im Serienfomat ist The Diplomat. Die Serie über eine neue US-Botschafterin in London ist schnell und komplex, also alles andere als ein easy watch. Aber es lohnt sich. Sie ist spannend und abgründig, und sogar auch ein bisschen witzig manchmal.
Von Clickbait hatte ich dagegen echt nicht viel erwartet, vermutlich weil der Titel so random ist. Aber ich wurde eines Besseren belehrt, die Serie hält reichlich Twists bereit, sodass es nicht langweilig wird, und ist thematisch im Bereich Grooming und Online Dating auch ziemlich aktuell dabei. Eine positive Überraschung!
Gehört
JULIANE: Im April wurde ein neuer Podcast, der einen tieferen Einblick in die Zukunftsmodelle der Buchbranche geben soll, gelauncht: Die Bücher unserer Zukunft. In jeder Folge treffen die Verlegerinnen Annika Bach (E.A. Seemann Henschel Verlagsgruppe) und Anne Friebel (Palomaa Publishing) Kolleg*innen aus der Branche, um mit ihnen über die Zukunft des Buches zu sprechen. In der ersten Folge war unsere Freundin Anne Sauer zu Gast, und ich mochte das Gespräch gern. Hört doch mal rein, wenn ihr euch für diese große, kleine Buchbranche interessiert.
STEFAN: 1980er-Alternative steht bei mir ja immer hoch im Kurs, so seit längerem auch das Album Ocean Rain von Echo & the Bunnymen. Über 1899 von Netflix ist mir der Smash-Hit »Killing Time« mal wieder vor die Füße gefallen und damit das Album. Einfach schön, so atmosphärisch und locker instrumentiert, mit ganz verschiedenen Einflüssen und Themen. Eine Band, die heute in meiner Wahrnehmung immer hinter The Smiths, The Cure und vielleicht noch My Bloody Valentine verschwindet, aber absolut die Entdeckung lohnt.
Gemacht
JULIANE: Der April war ganz schön leipziglastig. Bevor es Ende des Monats nach drei Jahren Pause endlich wieder auf die Leipziger Buchmesse ging, waren wir am Wochenende davor auf einen sehr schönen Geburtstagswochenende, der sich als Cluburlaub getarnt hatte. Eine unserer vielen coktaillastigen, vorab gebuchten Aktivitäten war eine illustre Kanutour – ahoi!
STEFAN: Nach drei Jahren war endlich wieder Buchmesse in Leipzig! Da gab es einiges nachzuholen, entsprechend war es schon Donnerstag voll auf den Gängen – und es sollte nur noch voller werden. Nicht so gemütlich, aber ein sehr gutes Zeichen für die Buchbranche. Der Rest war wie immer: massenhaft Freund*innen und Bekannte getroffen und reichlich geschnackt, ein paar Veranstaltungen besucht, neue Menschen kennengelernt und viel mehr. Messe wie sie sein muss! Die Füße fanden es dann aber auch okay, dass wir Sonntag nicht mehr hin sind, waren einfach platt.
Geklickt
JULIANE: Im April habe ich mal was in eigener Sache angeklickt: meine Branchenmeldung zum neuen Job. Ich freue mich sehr, seit Anfang April Teil des tollen Teams bei Kirchner Kommunikation in Berlin-Kreuzberg zu sein. 🙂
STEFAN: Ein kurzer Trip in meine Jugend, Freitagabend auf Sat1: Affengeil!
Danach dann noch die Wochenshow und dann wird gewartet auf RTL Samstag Nacht. Das war ein Leben, als es noch (nur) lineares Fernsehen gab!