Und sonst so? [Monatsrückblick September 2024]

Und zack, ist der Herbst da. Und damit auch die Vormessezeit, mit vielen Veröffentlichungen und Veranstaltungen. Was sonst noch so los war im September, lest ihr hier.

Gelesen

JULIANE: Bei mir dagegen leider absolute Leseflaute. Habe Reichskanzlerplatz von Nora Bossong und Hasenprosa von Maren Kames angefangen. Reichskanzlerplatz habe ich dann unterbrochen, um auf meine Lesepartnerin Annabelle zu warten. Wir wollen den Titel als Buddyread lesen, aber wie ihr vielleicht wisst, steckt sie gerade noch in den Büchern, die dieses Jahr auf der globale° in Bremen präsentiert werden. Auch Hasenprosa habe ich erst einmal wieder beiseite gelegt, weil es sprachlich so dicht ist, dass ich es nicht abends vor dem Schlafengehen lesen konnte. Wird aber auf jeden Fall sehr bald nochmal zur Hand genommen.

Dafür bin ich momentan in dem Sachbuch Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen von Philippa Perry versunken. Gerade in Hinblick auf die Erziehung unseres Kindes für mich persönlich sehr erhellend, aber sicherlich auch für alle anderen Menschen gewinnbringend.

STEFAN: Im September hat das Lesen wieder ganz gut geklappt – der langsam fruchtenden Kita-Eingewöhnung sei Dank! Ich habe Lauter von Stephan Roiss gelesen, ein wilder Midlife-Crisis-Roman mit viel Musik, der sich nach hinten raus allerdings etwas verfranst.

Dann habe ich Napalm im Herzen vom katalanischen Autor Pol Guasch gelesen, der zuvor zwei Lyrikbände veröffentlicht hat. Der Roman ist eine Dystopie, die allerdings aus einer verzweigten Innensicht erzählt wird. Ein erfrischender Ansatz, der sich für mich aber zum Ende hin zu sehr auf die formale Seite schlägt und darüber etwas verblasst.

Im Sachbuch lese ich schon seit einer Weile Klimaungerechtigkeit von Friederike Otto, ein sehr interessantes Buch über die sozialen Auswirkungen des Klimawandels. Außerdem ist das Herbstprojekt angelaufen, Die Projektoren von Clemens Meyer. Ein Viertel ist durch, das Epos ist wie erwartet anstrengend, aber auch ziemlich gut bisher. Ich bin gespannt, was noch alles auf mich zukommt.

Gesehen

JULIANE: Für uns ging es Anfang September zum ersten und letzten Mal in diesem Jahr ins Freiluftkino. Auf sehr unbequemen Bänken haben wir Poor Things auf der großen Leinwand geschaut. Auch wenn ich die feministische Kritik an diesem Werk verstehe, fand ich ihn trotz allem sehr beeindruckend, bemerkenswert umgesetzt und mit einer tollen schauspielerischen Leistung versehen.

STEFAN: Im September war ich in der ARD-Mediathek unterwegs und habe zwei düstere Serien angeschaut, Zum einen Oderbruch, die ziemlich unscheinbar anfängt, dann aber immer interessanter wird. Wer sich also für düstere Mystery interessiert, und vielleicht auch auf den Film Let me in bzw. So finster die Nacht steht, sollte hier dranbleiben, es lohnt sich nach dem etwas zähen und für deutsche Serien so bekannt schnarchigen Anfang.

Außerdem habe ich noch den Zweiteiler Wäldern angeschaut. Auf zweimal Spielfilmlänge wird die Geschichte von verschwindenden Jugendlichen in einem verschlafenen Ort am Wald erzählt – ohne allerdings einen Abschluss zu finden, es dürften also noch ein oder zwei Teile kommen. Die Serie mischt Elemente aus Dark und Stranger Things und bietet damit einen guten Mystery-Mix an, der bei mir auch noch Lust auf weitere Teile gemacht hat.

Gehört

JULIANE: Nachdem meine Freundin Chiara mir diesen Podcast wirklich schon so viele Male empfohlen hat, habe ich im September endlich mal reingehört. In »Mensch!« widmen sich Elena Gruschka und Heiko Behr für jeweils ein bis drei Folgen einem Promi, dessen Biografie, Skandale und Backgroundstory. Nie zu reißerisch und immer empathisch. Ich habe mit den beiden Folgen über Bibi von »Bibis Beauty Palace« gestartet und konnte abends erst einschlafen, nachdem ich die letzte Folge zu Ende gehört hatte.

STEFAN: Während der Wahlen im deutschen Osten ist mir der Politikpodcast sehr ans Herz gewachsen, der immer verschiedene Meinungen zu den aktuellen Ereignissen zusammenbringt und interessant diskutiert. Auf die Diskussion des trubeligen Anfangs im neuen Landtag in Thüringen freue ich mich schon.

Gemacht

JULIANE: Anfang des Monats lud das lcb am Wannsee wieder zusammen mit einem Verlag zum alljährlichen Sommerfest ein. In diesem Jahr waren Matthes & Seitz Veranstalter des literarischen Fests, und wir schauten samt Kind und Kegel auch vorbei. Ich kann nur sagen: Wetter und Kinderprogramm waren top, habe immer noch einen Ohrwurm von »Der Kuckuck und der Esel«.

STEFAN: Ich war auf der Premiere von Joshua Groß’ neuem und sehr gutem Roman Plasmatropfen im Berliner Brechtforum. Eine sehr unterhaltsame Veranstaltung mit großer Verlosung am Ende, bei der ich das Sukultur Bändchen Einen Stein skippen von Joshua Groß und Planetary Intimacies gewonnen habe. Guter Abend!

Kategorie Blog, Mischmasch

Ich bin im Niemandsland von NRW zwischen Tagebauten und Kraftwerken aufgewachsen, da gab es nur wenige Argumente gegen ausgiebiges Lesen, um der Tristesse zu entkommen. Dann ging es nach Aachen, später nach Köln, dann nach Göttingen und nun lebe ich in Berlin und arbeite als Buchhersteller. Nebenbei spiele ich noch in Bands, meine zweite Leidenschaft ist ganz klar die Musik! Oder doch Kochen und Essen? Schwer zu sagen.

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