Und sonst so? [Monatsrückblick Oktober 2020]

Und zack! war der Herbst in voller Dröhnung da. Es ist gefühlt schon mittags wieder dunkel, und wer jetzt noch den Virus draußen überlisten will, muss sich warm anziehen. Was sonst noch so los war im Oktober, lest ihr hier.

Gelesen

JULIANE: Ich habe im vergangenen Monat Brüste und Eier von Mieko Kawakami begonnen und bin hin- und hergerissen zwischen »So ein wichtiges Thema!« und »Die Figuren halten mich so krass auf Distanz, dass ich manchmal gar nicht so recht weiterlesen mag«. Es bleibt also spannend! Ich musste meine Lektüre dieses 500-Seiten-Buchs allerdings zwischenzeitlich unterbrechen, als die open-mike-Texte ins Haus flatterten. Aufregend!

STEFAN: Im Oktober habe ich Die Sommer von Ronya Othmann und Verschwörungsmythen. Woher sie kommen, was sie anrichten, wie wir ihnen begegnen können von Michael Blume gelesen und Deutschland rechts außen von Matthias Quent endlich beendet. Danach kamen die Texte des diesjährigen open mike, neue Stimmen en masse! Nun liegt Kaffee und Zigaretten von Ferdinand von Schirach auf dem Nachttisch, für den neuen Buchclub. Hätte ich mir selbst wohl im Leben nicht ausgesucht, aber das kann ja manchmal ganz produktiv sein.
Gepostet haben wir Der letzte Satz von Robert Seethaler, Wir Untoten des Kapitals von Raul Zelik, Carnival von Philipp Winkler und Malé von Roman Ehrlich.

Gesehen

JULIANE: Bevor der zweite Lockdown kam, waren wir noch im Kino, um Futur Drei zu schauen. Vielleicht ist das der beste Film, den ich in diesem Jahr gesehen habe – politisch, divers und trotzdem wahnsinnig poppig. Sailor-Moon-Intro-Ohrwurm inklusive!

STEFAN: Ich habe wieder eine deutsche Netflix-Serie geschaut, und zwar Biohackers. Die war schon sehr auf Unterhaltung gebügelt, weshalb Sinn und Tiefgang immer mal wieder zurückstehen müssen. Unterhaltend ist sie aber dann auch sehr. Außerdem schauen wir schon seit einiger Zeit die Arte-Doku Bautzen, die sich mit rechten Tendenzen und den Zerwürfnissen zwischen den politischen Lagern in einer kleineren Stadtgesellschaft auseinandersetzt. Und das wirklich gut!

Gehört

JULIANE: Wie oben schon erwähnt: Sailor-Moon-Intro in Dauerschleife, hier gleich mal die einstündige Version, falls ihr auch Bock habt.

STEFAN: Ein neues Album von Sufjan Stevens ist da, The Ascension ist sein [das weiß nur Gott wievieltes] Studioalbum und es knüpft ziemlich nahtlos an The Age of Adz von 2010 an, ist also ordentlich elektronisch. Diesmal allerdings weniger vollgepackt mit allen möglichen Instrumenten, sondern eher reduziert und ziemlich 80er-lastig im Sound. Dazu kommen ziemlich viele Zitate von bekannten 80er-Songs, das macht erstmal einen ganz vielschichtigen Eindruck.

Gemacht

STEFAN: Fast hätte man es wohl im Teaser oben erwartet, aber dieses Jahr findet die Buchmesse bei uns eher im Kleinen statt. Wir haben ein paar Blogger*innen-Events mitgemacht, das war nett. Hier und da haben wir uns auch mit Berliner Verlagen getroffen, auch das war schön. Haben wir die Messe dabei vermisst? Also ich schon! Ohne den Druck, arbeiten zu müssen, finde ich das quirlig-bierselige Gedränge nämlich auf eigenartige Weise schön. Aber naja, vielleicht nächstes Jahr wieder.

JULIANE: Ich habe die Messe an sich wohl nicht so sehr vermisst wie Stefan, die kleinen Messerersatztreffen haben mir trotzdem viel Spaß gemacht. Es folgt eine kleine Collage mit den schönsten Events und Begegnungen – digital wie persönlich.

Geklickt

JULIANE: Oktober und November stehen immer traditionell im Zeichen des open mike, dem Wettbewerb für junge Literatur, dessen Blog ich leite. Deshalb wurde dort im vergangenen Monat viel rumgeklickt und gepostet.

STEFAN: Habt ihr alle gefeiert?

Kategorie Blog, Mischmasch
Autor

Ich bin im Niemandsland von NRW zwischen Tagebauten und Kraftwerken aufgewachsen, da gab es nur wenige Argumente gegen ausgiebiges Lesen, um der Tristesse zu entkommen. Dann ging es nach Aachen, später nach Köln, dann nach Göttingen und nun lebe ich in Berlin und arbeite als Buchhersteller. Nebenbei spiele ich noch in Bands, meine zweite Leidenschaft ist ganz klar die Musik! Oder doch Kochen und Essen? Schwer zu sagen.

Kommentar verfassen