Und sonst so? [Monatsrückblick Juni 2022]

Der Sommer ist da und mit ihm die Hitze. Aber auch Nachmittage am See mit einem Buch in der Hand und gemütliche Abende draußen. Dazu die ersten Lese-Exemplare aus dem kommenden Herbst. Was sonst noch so los war im Juni, lest ihr hier.

Gelesen

STEFAN: Der Sommer ist da und hat auch das sagenumwobene Sommerloch mitgebracht. Zwei Bücher habe ich immerhin zu rezensieren geschafft, beides Sachbücher – mal was anderes! Die Diktatur der Wahrheit von Steffen Greiner ist eine Spurensuche nach den historischen Vorbildern der Querdenker*innen, die er vor allem in den Inflationsheiligen der 1920er Jahre ausmacht. Interessante Suche, die aber mehr der Historie als dem heutigen Phänomen verhaftet ist. Kulturelle Aneignung von Lars Distelhorst ist überaus aktuell. Er nähert sich seinem Thema erstmal autobiographisch, um dann in Theorie und Praxis einzusteigen. Ein wichtiger Beitrag zu einem ungemein komplexen Thema, das aber nicht unter den Tisch fallen darf.

JULIANE: Ich habe im Mai den superwichtigen Roman Ein Mann seiner Klasse von Christian Baron zu Ende gelesen – ein sehr literarisches Memoir über Klassismus und dem Aufwachsen unter prekären Voraussetzungen. Weiter ging es im Anschluss mit Tao, dem neuen Roman von Yannic Han Biao Federer. Nachdem ich sein Debüt Und alles wie aus Pappmaché so mochte, musste das neue Buch natürlich auch sofort her.

Gesehen

JULIANE: Es gibt eine neue Staffel Workin’ Moms auf Netflix, mittlerweile schon die sechste, und ich bekomme einfach nicht genug von diesen überarbeiteten, witzigen, nicht immer pädagogisch wertvollen Müttern, die zugleich auch Businessfrauen sind. Kann man wirklich auch sehr gut schauen, wenn man keine Kinder hat.

STEFAN: Stranger Things ist zurück! Auch die vierte Staffel enttäuscht nicht und bietet wieder leicht gruselige Popcorn-Unterhaltung der Extraklasse. Die erste Hälfte war fesselnd und gut, auch wenn die direkte Fokussierung auf den Staffelbösewicht ein wenig Spannung rausnimmt und sie eher actionlastig ist, kommt das gewohnte Feeling wieder auf. Einfach schön.

https://www.youtube.com/watch?v=yQEondeGvKo

Gehört

JULIANE: Wir haben Anfang April Freund*innen in Leipzig besucht und waren mit ihnen zusammen auf einem Open-Air-Konzert von Kings of Convenience. Die Karten hatten wir bereits vor einem Jahr erstanden und so war die Vorfreude enorm groß. Und wir wurden nicht enttäuscht, das war eines der schönsten und intimstejn Konzerte, auf denen ich jemals war.

STEFAN: Der Juni war ziemlich geprägt von einer Band bei mir, und das ist Sonic Youth. Vor allem Goo hat es mir so richtig angetan, Teenage Riot höre ich aber auch immer wieder. Einfach krass, wie viel Dirt in ein relativ gewöhnliches Alternative Rock-Konzept reinpasst und wie unglaublich spannend das sein kann. Knaller, auch nach 34 bzw. 32 Jahren haben die beiden Alben nichts von ihrer Intensität eingebüßt.

Gemacht

JULIANE: Juni war irgendwie ein Open-Air-Konzert-Monat. Ich habe nicht nur Kings of Convenience unter freiem Himmel gesehen, sondern auch die No Angels – und zwar in der Berliner Wuhlheide! Ich bin ehrlich: Der Ton war echt nicht dolle, Gesang kaum zu hören, aber die Stimmung war dafür umso mehr on fire. Nostalgie pur. Außerdem war ich zur Sommersonnenwende, dem längsten Tag des Jahres, mit einem Freund auf dem Tempelhofer Feld, das uns mit einem ikonischen Sonnenuntergang nicht enttäuscht hat.

STEFAN: Ich war auf Exkursion für meinem neuen Job. Der erste Trip ging ins hohe Schleswig-Holstein, nach Leck. Dort haben wir eine von Europas größten Druckereien besucht und sind tief in die Prozesse eingestiegen. Nicht mein erster Druckereibesuch, aber in seiner Vielfalt vielleicht der beeindruckendste. Gleichzeitig ist nicht zu übersehen, wie die diversen Krisen aktuell alle Bereiche unseres Lebens beeinflussen.

Geklickt

JULIANE: Ich schwelge auch in dieser Kategorie nochmal in Erinnerung an das wunderbare Kings of Convenience-Konzert und empfehle hier eine tolle neue Doku über die beiden.

https://www.youtube.com/watch?v=sjau6qZKruE

STEFAN: Cutie Pie!

Kategorie Blog, Mischmasch

Ich bin im Niemandsland von NRW zwischen Tagebauten und Kraftwerken aufgewachsen, da gab es nur wenige Argumente gegen ausgiebiges Lesen, um der Tristesse zu entkommen. Dann ging es nach Aachen, später nach Köln, dann nach Göttingen und nun lebe ich in Berlin und arbeite als Buchhersteller. Nebenbei spiele ich noch in Bands, meine zweite Leidenschaft ist ganz klar die Musik! Oder doch Kochen und Essen? Schwer zu sagen.

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